Plötzlicher Herztod seltener


Herzinfarkt überstanden?

Mann liegt nach einem Herzinfarkt im Bett auf einer Intensivstation und schläft.
mauritius images / Westend61 / Albrecht Weisser

Moderne Medizin machts möglich: Heute überleben viel mehr Menschen nicht nur einen Herzinfarkt, sondern auch die besonders kritischen Monate nach dem Ereignis.

Große Gefahr: plötzlicher Herztod

Wer einen Herzinfarkt überlebt, kann noch lange nicht aufatmen. Denn in den ersten Wochen und Monaten danach ist die Gefahr besonders groß, am plötzlichen Herztod zu sterben oder aufgrund eines Herz-Kreislauf-Stillstands reanimiert werden zu müssen. Doch mithilfe moderner Medikamente und Techniken ist diese kritische Nach-Infarkt-Phase heute nicht mehr ganz so gefährlich wie noch vor zwanzig Jahren. Das hat ein schottisches Forscherteam durch den Vergleich von zwei Infarktstudien aus den Jahren 1998 bis 2001 und 2016 bis 2020 herausgefunden.

Gesamtsterberate deutlich gesunken

Dabei analysierte die Arbeitsgruppe die Daten von mehr als 15000 Infarktpatient*innen. Alle wiesen nach dem Ereignis eine Lungenstauung und/oder eine Herzschwäche und mindestens einen weiteren Risikofaktor auf. Die Gesamtmortalität (also die Sterberate aufgrund jeder Ursache) nach zwei Jahren betrug in der älteren Studie 19,7 % - das heißt, jede fünfte Infarktpatient*in starb innerhalb von 24 Monaten. In der neueren Studie waren dies im Zeitraum von 22 Monaten nach dem Ereignis nur 8 %, also weniger als jede zehnte.

Die Gefahr für den plötzlichen Herztod unterschied sich in den beiden Studien noch deutlicher. Während es in der älteren Untersuchung in 7,4 % der Fälle dazu kam, waren es in der aus den Jahren 2016 bis 2020 nur 2,6 %.

Technik und Medikamente schützen

Ursache für die besseren Ergebnisse ist vermutlich das intensivere Therapiemanagement. In der neueren Untersuchung hatten deutlich mehr Betroffene eine Katheterintervention erhalten (88 vs. 23,4%). Auch hatten die Teilnehmenden der neueren Studie nach ihrem Infarkt häufiger Medikamente bekommen, die vor dem plötzlichen Herztod schützen. Dazu gehören Betablocker, Statine und Mineralkortikoidrezeptor-Antagonisten.

Quelle: Springer Medizin

          Unsere Facebook-Seite

News

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Neuropathische Schmerzen im Visier
Neuropathische Schmerzen im Visier

Antidepressiva oder Capsaicin?

Gegen das Brennen, Stechen und Kribbeln von neuropathischen Schmerzen ist das rechte Kraut noch nicht gefunden. Viele Wirkstoffe werden eingesetzt, wenige helfen. Welche Medikamente am meisten Erfolg versprechen, hat eine internationale Arbeitsgruppe untersucht.   mehr

Welche Medikamente im Alter?
Ältere Frua sucht die richtigen Tabletten aus einem Stapel Schachteln heraus. Im Alter sind nicht alle Medikamente gut geeignet. Bei der Auswahl hilft die Priscus-Liste.

Nicht jeder Wirkstoff ist geeignet

Viele Senior*innen kennen es: Eine Tablette für den Blutdruck, eine für das Cholesterin, eine für den Zucker. Dabei reagiert der Körper im Alter empfindlicher auf manches Arzneimittel. Die Priscus-Liste hilft, gefährliche Arzneimittel für Senior*innen zu erkennen.   mehr

Eisbad, Sauna, Schneetreten
Eisbad, Sauna, Schneetreten

Anreiz fürs Immunsystem?

Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Manche schwören dabei auf extreme Hitze oder Kälte. Doch können regelmäßiges Saunieren, Wassertreten oder Eisbaden tatsächlich vor Infekten schützen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Dezember

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Probleme im Alltag und im Beruf

Innere Unruhe, Konzentrationschwierigkeiten und impulsive Handlungen sind die typischen Probleme von ... Zum Ratgeber
Apotheke Holtriem
Inhaber keine Information vorhanden
Telefon 04975/6 06
E-Mail bestellung@apotheke-holtriem.de